Kategorie: Chronik

ANHANG – Urtheil über meine Gemeine Rüdigershagen

In der Gemeine Rüdigershagen ist bei dem vorherrschenden Handeltreiben der Geist des Uebervortheilens, des Eigennutzes und dem Intrigue unangenehm hervorstehend, und handelt es sich um Gewinnst, so wird das 3. Gebot auch eben nicht heilig gehalten, wozu noch kommt, daß die Wirtshäuser Kadars laue Hütten für die Handelsleute sind, wo sie am liebsten bei dem …

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§ 34 Unfruchtbares Jahr 1858

Obgleich nach einem gelinden Winter, der wenig Schnee gebracht, die Sommerbestellung sehr günstig war und die Fruchtpreise rasch sanken, so trat doch so unfruchtbares heißes und trocknes Wetter ein, daß Sommerfeld, Weizen, Klee und Gras fast gänzlich verloren gingen und die Fruchtpreise bis zu 3 rt., 2 rt. 18 Sgr., 2 rt. 5 Sgr., l …

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§ 33 Um Michaelis 1854

… waren die wesentlichen Separationsverhandlungen beendigt, so daß die Einwohner ihre Feldpläne angewiesen erhielten. – Neujahr 1856 trat der Cantor Gustav Toelle aus Häringen in das Amt. Im Jahre 1857 wurde die Anlage einer Chaussee von Neumühle bis Ammern über Rüdigershagen angefangen und mit 8000 rt. Zuschuß für die Gemeinen aus königlichen Kassen. Es war …

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§ 32 Vom bösen Nachwinter 1853

Am 8. Januar trat ein neuer Cantor und Lehrer adj. sein Amt an, er hieß Heinrich Hebestreit aus Wallrode. Bis zu diesem Tage war noch keine Spur des Winters da gewesen, aber seit der Mitte des Januar entstand bedeutender Schnee mit Kälte und am 3. Ostertage, dem 29. März, fing der Schnee an sich aufzulösen. …

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§ 31 Vom 27. Mai 1852

Nach einem kalten April (mit 5 Grad Frost) standen die Felder sehr traurig, so daß der Landmann schier seufzen mußte. Aber da trat im Mai ein wunderbares Wetter ein, warm und feucht, 14 Tage hintereinander jeden Tag Gewitter und herrlicher fruchtbarer Regen, und siehe: Die Leute sprachen: Wer hätte das gedacht. Es ist eine Freude, …

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§ 30 Von der Nationalversammlung in Berlin im Jahre 1848

Mit dem Ende des Monats Mai 1848 versammelten sich 404 Vertreter des Volkes, um mit dem Könige eine Verfassung zu vereinbaren. Ihr Präsident war der ehrwürdige Grabow (Bürgermeister von Stargart). Allein die 404 brachten meistens ihre Zeit mit Nebendingen hin, kein Ministerium konnte es ihnen recht machen, und nach kurzer Regierung mußten die Ministerien a.) …

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§ 29 Von dem Busstage 17. Mai 1848

Das ist ja ein Tag gewesen, der zur Buße noch lange mahnen wird. – Heiß war es in Wald und Flur und schon seit d. 30. April hatte ein dörrender Ostwind gewehet unter glühenden Sonnenstahlen. Die Menschen seufzten nach Regen. Um Mittag ward eine betagte Frau beerdigt (Balth. Schnellhard) und voll Vorbedeutung sang die Gemeine: …

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§ 28 Von einer unruhigen Zeit

Am 24. Februar d. J. wurde Louis Philipp, König der Franzosen, vertrieben und eine Republik eingerichtet. Das gab böses Blut in ganz Deutschland und Preußen. In allen Städten Unruhe, so auch am 18 März in Berlin, wobei an 6000 Menschen blieben. Der König bewilligte dem Lande zur Beruhigung Entlassung aller Minister, eine allgemeine Pressfreiheit und …

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§ 27 Was ich begeben in dem Jahre 1843

Von diesem Jahre hat die Chronik zu berichten, dass dasselbe fortwährend Regen sich auszeichnete und verdarb die Frucht des Feldes, so daß zwar viel Stroh wuchs, aber wenig Korn darinnen und aus dem Schock Roggen im Durchschnitt nur 3 ½ Scheffel gedroschen wurde. Am 3. Dez. starb der gute Landrath dieses Kreises, der Herr von …

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§26 Von dem bösen Jahre 1842

Das Jahr 1842 ist ein Jahr gewesen, darin viel Noth und Elend geherrscht. Es hatte die Gemeine den lieben Gott gebeten, daß er Segen und Gedeihen schenken wolle auf Feld und Wiesen, aber der Herr wollte es machen, wie in den Zeiten des Propheten Elias, allwo nicht Tau und Regen fiel. Und so war denn …

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