§ 14 Desgleichen wie es von anno 1654 – 1700 hier gewesen ist

Im Jahre 1654 wurde ein neuer Pastor eingestellt, Caspar Lattermann, der eine geraume Zeit, wahrscheinlich bis 1698 im Amte blieb. Im Jahre 1667 war Heinrich Christoph Cyprian Amtsschreiber. Anno 1680 – 82 wurde die hiesige alte Schule gebaut und ohne Holz und Steine baar von der Gemeine bezahlt – 78 Gulden. Zu der Zeit wurde ein neuer Kuhhirt mit 9 Gulden und ein Schweinehirt mit 8 Gulden 2 gl Lohn angestellt. Anno 1685 logierte im Dorfe Rüdigershagen ein Prinz, dessen Name nicht genannt wird. Die Gemeine schenkte ihm 17 Hühner, welche die Gemeinekasse bezahlte mit 2 Gulden 3 gl 4 … Anno 1689 ist eine Kirchhofsmauer hieselbst gebaut sowie anno 1693 ein Knopf auf den Thurm gesetzt. Zu dieser Zeit befand sich auf der Lehde hieselbst ein Schlagbaum, bei dem wahrscheinlich vom Edelmann Weggeld erhoben wurde. Diesen Schlagbaum erwähnt die Gemeinerechnung von 1694. Anno 1697 oder 98 wurde Kuno Friedrich Köhler Pastor zu Zaunröden und Rüdigershagen – zum 13. Oktober 1727. Anbelangend die Sitten und Gebräuche, deren in den einzelnen Nachrichten erwähnt wird, war es unter anderem üblich, daß die Vormünder der Gemeine bei jeder öffentlichen Verhandlung eine Zeche liquidierten. Bei der Abnahme der Gemeinerechnung wurde jedesmal für 3 Gulden 22 gl Bier vertrunken, welches zum Theil auch der Gemeine zum Besten gegeben wurde. Aus den Gulden wurden später Thaler und wenn das Bier theurer war, wurde noch eine Nachrechnung gemacht, dieser Gebrauch hat sich bis 1800 erhalten. Dabei fand sich viel Wohltätigkeitssinn, indem aus der Gemeinkasse jeden Unglücklichen oder Krüppel um Gottes Willen etwas gereicht und alljährlich in Ausgabe gestellt wurde. Außerordentliche Ausgaben fanden in den Jahren 1668 – 1674 statt, in denen die Gemeine 809 .. 6 mgl 2 .. Kriegssteuer und Contributsgelder bezahlen mußte.

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