Juni 2020 Archiv

§ 29 Von dem Busstage 17. Mai 1848

Das ist ja ein Tag gewesen, der zur Buße noch lange mahnen wird. – Heiß war es in Wald und Flur und schon seit d. 30. April hatte ein dörrender Ostwind gewehet unter glühenden Sonnenstahlen. Die Menschen seufzten nach Regen. Um Mittag ward eine betagte Frau beerdigt (Balth. Schnellhard) und voll Vorbedeutung sang die Gemeine: …

Weiterlesen

§ 28 Von einer unruhigen Zeit

Am 24. Februar d. J. wurde Louis Philipp, König der Franzosen, vertrieben und eine Republik eingerichtet. Das gab böses Blut in ganz Deutschland und Preußen. In allen Städten Unruhe, so auch am 18 März in Berlin, wobei an 6000 Menschen blieben. Der König bewilligte dem Lande zur Beruhigung Entlassung aller Minister, eine allgemeine Pressfreiheit und …

Weiterlesen

§ 27 Was ich begeben in dem Jahre 1843

Von diesem Jahre hat die Chronik zu berichten, dass dasselbe fortwährend Regen sich auszeichnete und verdarb die Frucht des Feldes, so daß zwar viel Stroh wuchs, aber wenig Korn darinnen und aus dem Schock Roggen im Durchschnitt nur 3 ½ Scheffel gedroschen wurde. Am 3. Dez. starb der gute Landrath dieses Kreises, der Herr von …

Weiterlesen

§26 Von dem bösen Jahre 1842

Das Jahr 1842 ist ein Jahr gewesen, darin viel Noth und Elend geherrscht. Es hatte die Gemeine den lieben Gott gebeten, daß er Segen und Gedeihen schenken wolle auf Feld und Wiesen, aber der Herr wollte es machen, wie in den Zeiten des Propheten Elias, allwo nicht Tau und Regen fiel. Und so war denn …

Weiterlesen

§25 Was sich begeben vom Jahre 1839 bis zum Ende des Jahres 1841

Durch den Kirchen-, Pfarr-, und Schulpatron, Herrn Grafen vom Hagen zu Möckern war der Pastor Carl Eduard Ferdinand Lambrecht zu Stöckey als Nachfolger des Pastors Hund berufen und durch das Amtsblatt bereits bestätigt. Aber seinen schwächlichen Körper und das anstrengende Leben berücksichtigend, trat er zurück und an seiner Statt trat der für Stöckey bestätigte Pastor …

Weiterlesen

§ 24 Was sich begeben bis zum Jahr 1839

Der Pastor Rauch, ein sehr strenger Mann, war vielfach darauf bedacht, Zucht und Ordnung zu fördern und hat das kirchliche Leben vielfach gehoben. Im Jahre 1822 gingen die beiden Rittergüter an den Herrn Grafen Wilhelm Adalbert Hermann Leo vom Hagen zu Möckern bei Magdeburg über, welcher diesselben sowie auch die zu Hübstedt, Zaunröden, Oberorschel aus …

Weiterlesen

§ 23 Wie der Pfarrsitz von Zaunröden nach Rüdigershagen verlegt wurde

Schon im Jahre 1760 wurde der Versuch gemacht, den Pfarrsitz von Zaunröden nach Rüdigershagen zu schaffen, indessen der Versuch mißlang. Als aber bei dem Tode des Pastor Mosche, welcher in einem Privathause gewohnt hatte, kein Pfarrhaus in Zaunröden war, indes das alte eingestürzt war, die dortige Gemeine allein nicht bauen wollte und das adlige Gut …

Weiterlesen

§ 22 Wie Rüdigershagen an Preußen kam und sich weiter begeben

Anno 1815, nachdem der Friedenscongress zu Wien beendigt und die Bestimmungen über den Besitzstand der einzelnen Staaten gemacht waren, wurde durch eine besondere Reichsacte das Dorf Rüdigershagen und der bei Heiligenstadt gelegene Gänseteich von Hannover an den König von Preußen abgetreten und Friedrich Wilhelm III. wurde Herr des Dorfes. Wohl konnten bei dieser Veränderung die …

Weiterlesen

§ 21 Wie es zu Zeiten des Königs Hieronymus allhier gewesen

Nur mit großem Widerwillen gehorchte das ganze Land dem französischen Prinzen, der durch Verschwendung und Unordnung viel Unheil stiftete. Kriegssteuer, Etappengeld, Communalsteuer waren an der Tagesordnung und der hiesige Cantan Maise, Kreisamtmann Bernhard Kleemann mußte nun mit innerem Unmut das Amt verwalten, von welchem wenig Segen für das ganze Land floß. Mit großen Erwartungen sah …

Weiterlesen

§ 20 Was sich hieselbst begeben bis zum Jahr 1807

Nach dem Tode des Pastor Heergart wurde der Candidat der Theologie Johann Menjamin Mosche, aus Arnstadt gebürtig, von allen Patronen am 4. August 1772 einstimmig zum Pfarrer von Zaunröden, Rüdigershagen und auf dem Gute zu Hübstedt berufen und eingeführt.1773, bei welcher Gelegenheit die Gemeinekasse, so wie früher bei der Einführung des Pastors Heergart 1759 16.., …

Weiterlesen