§ 29 Von dem Busstage 17. Mai 1848

Das ist ja ein Tag gewesen, der zur Buße noch lange mahnen wird. – Heiß war es in Wald und Flur und schon seit d. 30. April hatte ein dörrender Ostwind gewehet unter glühenden Sonnenstahlen. Die Menschen seufzten nach Regen. Um Mittag ward eine betagte Frau beerdigt (Balth. Schnellhard) und voll Vorbedeutung sang die Gemeine: Es kann am Abend anders werden als es am frühen Morgen war. Ja, als am Nachmittage Gewitter aufstiegen, da ward gehofft und gebetet; aber gegen 4 Uhr – mit namenlos wüthendem Wetter – waren die Fenster im Dorfe und die Winterfrüchte im Felde zerschmettert vom Hagel, der noch tags drauf 4 Fuß hoch auf den Höfen lag. An 7000 rt. Schaden! Gott lasse bringen diese Trübsal eine heilsame Frucht der Gerechtigkeit und erwache dem darbenden mitleidige Herzen.

Schreibe einen Kommentar